GLUTEN UNVERTRÄGLICHKEIT UND EMPFINDLICHKEIT
Glutenunverträglichkeit ist einfach nur ein anderer Begriff für den medizinischen Fachbegriff Zöliakie und bezeichnet also dieselbe Autoimmunkrankheit. Neben der Glutenunverträglichkeit gibt es auch andere Gründe, warum es für das Wohlbefinden notwendig sein kann, sich glutenfrei zu ernähren – zum Beispiel die Glutenüberempfindlichkeit.
WAS IST GLUTENUNVERTRÄGLICHKEIT?
Der Begriff Glutenunverträglichkeit wird häufig umgangssprachlich für die Erkrankung verwendet, deren medizinischer Fachbegriff Zöliakie ist. Glutenunverträglichkeit ist eigentlich keine Unverträglichkeit, sondern eine Autoimmunkrankheit. Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem gesunde körpereigene Zellen an, wenn man glutenhaltige Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste zu sich nimmt. Das einzige Heilmittel ist glutenfreie Ernährung.
Gluten Überempfindlichkeit
Ein recht neuer Begriff ist die Glutenüberempfindlichkeit ohne Zöliakie (Non-Coeliac Gluten Sensitivity). Dies bedeutet, dass die Betroffenen nach sorgfältigem Ausschluss von Glutenunverträglichkeit und Weizenallergie dennoch nach der Zufuhr von Gluten bestimmte Symptome erleiden, die verschwinden, wenn man die Ernährung auf glutenfreie Ernährung umstellt.
Die Symptome können denen der Glutenunverträglichkeit ähneln: Bauchschmerzen, aufgequollener Bauch, Diarrhö, Verstopfung, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Es gibt noch immer große Unklarheiten über diese Beschwerden, und die Forschung beschäftigt sich weiterhin mit dem Mechanismus, der Diagnostik und dem Vorkommen von Glutenüberempfindlichkeit. Einige Studien deuten auf eine wesentlich höhere Prävalenz als bei Glutenunverträglichkeit hin. Man weiß auch nicht, ob die Beschwerden – ähnlich wie die Glutenunverträglichkeit – chronisch sind, und die Grenzwerte für diese Betroffenengruppe sind ebenfalls unklar.
Wenn Du den Verdacht haben solltest, an Glutenüberempfindlichkeit zu leiden, solltest Du nicht einfach deine Ernährung auf glutenfreie Ernährung umstellen, bevor nicht vom Hausarzt eine Glutenunverträglichkeit oder eine Weizenallergie ausgeschlossen wurden.
IST GLUTENUNVERTRÄGLICHKEIT HEILBAR?
Ganz konkret bedeutet eine Glutenunverträglichkeit, dass die Darmschleimhaut beschädigt wird, solange man Gluten zu sich nimmt. Somit sorgt eine Glutenunverträglichkeit dafür, dass es dem Körper schwerer fällt, wichtige Nährstoffe aufzunehmen. Heutzutage gibt es kein Heilmittel bei Glutenunverträglichkeit. Der Zustand ist chronisch, was für die Betroffenen heißt, dass sie sich für den Rest ihres Lebens glutenfrei ernähren müssen. Dies muss jedoch nicht so dramatisch sein, wie es sich erst einmal anhört.
Bei einer Ernährungsumstellung heilt der Darm langsam. Dieser Prozess hat eine variierende Dauer – von wenigen Wochen bis zu zwei Jahren. Bei der Nachkontrolle wird die Heilung des Darmes durch Bluttests und anhand der verbliebenen Symptome ermittelt. Nach Verheilung des Darmes bestehen nur geringe Risiken von Folgeerkrankungen und Komplikationen.